Die Zauneidechse (Lacerta agilis) ist Reptil des Jahres 2020. Im Landkreis Waldshut ist sie im Offenland und teils auch im Siedlungsraum weit verbreitet. Dennoch ist die Zauneidechse meist nur mit wenigen oder Einzeltieren anzutreffen. Typische Lebensräume sind sonnige Weg- und Gehölzränder an Magerwiesen und Halbtrockenrasen. Gerne werden auch Böschungen besiedelt. Dort ernähren sich die Zauneidechsen von verschiedenen Insekten, Spinnen und Würmern.
Gut beobachten lassen sich die Tiere beim Sonnenbad im Frühling oder nach kühlen Regentagen. In der Sommerhitze bleibt die Zauneidechse dagegen versteckt. Die Zeit von Oktober bis März verbringen die Tiere in ihrem Winterunterschlupf.
Die Männchen lassen sich besonders zur Paarungszeit durch ihre dann leuchtend grüne Färbung leicht erkennen. Die Weibchen und Jungtiere sind braun gefärbt. Im Unterschied zu den ebenso braun gefärbten Arten Waldeidechse und Mauereidechse, die auch bei uns vorkommen, weist die Zauneidechse dunkle Flecken mit hellen Augenpunkten auf.
Landesweit zeigt die Zauneidechse einen starken Bestandsrückgang. Auf der Roten Liste wird sie als Art der Vorwarnliste geführt. Der europarechtlich strenge Schutz der Art trägt zur Erhaltung unserer heimischen Zauneidechse bei.
Artenreich gestaltete Gärten und Grünflächen mit Sonnenplätzen und Versteckmöglichkeiten können den Schutz der Zauneidechse unterstützen. Bei den verwendeten Pflanzen sollte es sich ganz oder überwiegend um heimische, standortgerechte Arten handeln. Dies fördert den Insektenreichtum als Nahrungsgrundlage für die Zauneidechsen wie auch für andere Arten.