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Bemühungen zur Stärkung der kinderärztlichen Versorgung gehen weiter

Bereits zum dritten Mal haben sich Vertreterinnen und Vertreter aus Politik, Verwaltung und der Ärzteschaft getroffen, um gemeinsam nach Lösungen zu einer Verbesserung der kinderärztlichen Versorgung zu suchen.

Eines steht für die Beteiligten am Runden Tisch Kinderärztliche Versorgung im Landkreis auch nach ihrem dritten Treffen fest: Es müssen weiterhin alle an einem Strang ziehen und das Gespräch mit der Kassenärztlichen Vereinigung muss weitergeführt werden.


Der Stand: Aktuell praktizieren 12 Pädiaterinnen und Pädiater im Landkreis Waldshut. Die Kassenärztliche Vereinigung Baden-Württemberg (KVBW) legt fest, wie viele Ärztinnen und Ärzte in einer Region praktizieren dürfen. Laut der KVBW liegt im Landkreis Waldshut mit einem Versorgungsgrad von 113,4 % keine Unterversorgung vor. Gleichwohl wird die die aktuelle Versorgungssituation in der Region als ungenügend empfunden. Die Kassenärztliche Vereinigung hat allerdings gegenüber dem Landkreis erklärt, sogenannte Sonderbedarfe für weitere Niederlassungen zuzulassen.


Die Maßnahmen: Der Runde Tisch hat weitere Maßnahmen diskutiert und definiert. Dazu gehört die Förderung von Nachwuchskräften. Geplant ist ein Weiterbildungsverbund mit den Nachbarlandkreisen anzustreben.
Zudem soll die Teilnahme am Ausbildungsprogramm "ambupäd" angestrebt werden, bei dem Medizinstudierende während des Praktischen Jahrs ein einmonatiges Praktikum in einer Kinderarztpraxis im Landkreis absolvieren. Ziel dieser Maßnahmen ist es, frühzeitig Kinderärztinnen und -ärzte für die Region zu gewinnen. Dafür, dass die angehenden Ärzte hier gute Rahmenbedingungen vorfinden, wollen sich alle Beteiligten einsetzen. Der Kinderarzt Dr. Netzhammer berichtete aus der Praxis und sagte, die Situation habe sich derzeit zumindest „gefühlt“ stabilisiert.

Landrat Dr. Martin Kistler betonte: „Wir kennen die Bedingungen und damit die Realitäten. Unsere Botschaft ist klar: Wir bleiben dran. Unser stärkstes Mittel ist dabei die enge Abstimmung und Zusammenarbeit aller Beteiligten – von der Ärzteschaft bis zu den Kommunen.“
Martin Gruner, Oberbürgermeister von Waldshut-Tiengen, sagt: „Die kinderärztliche Versorgung nachhaltig zu verbessern, ist eine Aufgabe, die Geduld und Zusammenarbeit braucht. Es wird keine schnelle Lösung geben – aber es gibt viele gute Ansätze, die weiterverfolgt werden können. Dazu gehören auch digitale Angebote wie die Telemedizin, die helfen, besser einzuschätzen, wann ein Arztbesuch wirklich notwendig und erforderlich ist.
Der Laufenburger Bürgermeister Ulrich Krieger sagt: “Eine funktionierende Kinderarztversorgung ist für uns Städte und Gemeinden von großer Bedeutung. Wir werden uns deshalb weiterhin in den Runden Tisch einbringen und alle Maßnahmen zur Verbesserung der Versorgungssituation unterstützen.“

Weitere Angebote: Das telemedizinische Angebot ist nicht die Lösung, aber sie kann für die Praxen eine spürbare Entlastung darstellen. Dazu wird die Kommunale Gesundheitskonferenz am 28. November 2025 eine öffentliche Veranstaltung organisieren. Mit Hilfe der Telemedizin sollen Betroffene herauszufinden, ob ein Gang zum Kinderarzt/zur Kinderärztin notwendig ist.


Ein weiteres digitales Angebot ist die „FeverApp“, mittels der die Eltern aktuelle und sichere Informationen und Tipps zum Thema Fieber erhalten.
Sehr erfolgreich war auch ein Format, das vom Gesundheits-und Jugendamt angeboten wurde – nämlich die kostenlose Online-Vortragsreihe zur Stärkung der Elternkompetenz. 490 Eltern hatten sich für die Vortragsreihe angemeldet, in der drei Themen zur Kindergesundheit und drei Themen zur Kindererziehung behandelt wurden. Für 2026 ist eine weitere Vortragsreihe geplant.