Der gestrige zu Fuß begangene Abschnitt erstreckte sich über rund neun Kilometer. Die begangenen Grenzabschnitte befinden sich zwischen der Schweizer Gemeinde Rüdlingen und Lottstetten sowie zwischen Neuhausen am Rheinfall und Jestetten. Etwa 90 Grenzsteine inspizierten die Vermessungsfachleute. Etappenweise wurden sie begleitet von Landrat Dr. Martin Kistler, Tina Schlick, der Ersten Landesbeamtin, Lottstettens Bürgermeister Andreas Morasch, Dominic Böhler, Bürgermeister von Jestetten, Peter Constantin (Landesamt für Geoinformation und Landentwicklung), Rainer Bühler (Leitung des Hauptzollamtes Singen) sowie weitere Vertreter des Zolls und der Bundespolizei. Für die Schweiz nahm Geomatiker Reto Fritschi vom Amt für Geoinformation Schaffhausen, Felix Tenger (Gemeindepräsident Neuhaus), Senta Neracher, Gemeinerätin Rüdlingen, Johannes Steffen, Förster Rüdlingen, Ralph Meile, Zoll Schaffhausen, Christoph Reifler, Zoll Schaffhausen teil.
Die Landesgrenzbegehung geht zurück auf eine Verordnung des Großherzogtums Baden von 1894 und eine Verfügung des schweizerischen Bundesstaats von 1893. Seitdem finden solche Begehungen von allen Landkreisen an der Grenze zur Schweiz regelmäßig statt. Ein weiterer Grund für die Begehungen ist auch, dass die Grenzsteine sichtbar bleiben.
„Die Tradition der gemeinsamen Begehung zeigt: Wir haben zwar eine Landesgrenze, vor allem aber gibt es ein gutes Miteinander, das Deutsche und Schweizer entlang dieser Grenze täglich leben“, sagt Landrat Dr. Martin Kistler.
Die Grenze an Land, die so genannte grüne Grenze, die den Landkreis Waldshut von den Schweizer Kantonen Zürich und Schaffhausen trennt, ist ca. 72 Kilometer lang. Gekennzeichnet ist sie durch etwa 900 Landesgrenzsteine. Das sind speziell behauene, bis zu 300 Kilogramm schwere Steine. Im Rahmen der Landesgrenzbegehung werden sämtliche Grenzsteine überprüft und gereinigt. Stehen Landesgrenzsteine schief, werden sie im Nachgang aufgerichtet. Sind sie beschädigt, werden sie ersetzt. „Jeder Grenzstein ist mit einer Nummer, einer Jahreszahl und den Buchstabenkürzeln für die Länder Deutschland „D“ und Schweiz „S“ beschriftet. Auf dem Steinkopf befindet sich ein Winkel, der den Grenzverlauf darstellt“, sagt Christian Werf Leiter des Vermessungsamtes des Landkreises Waldshut. Weil viele der Landesgrenzsteine schon vor der Verordnung standen, findet sich auf den historischen Grenzsteinen statt eines „D“ ab und zu auch das Kürzel „GB“ für Großherzogtum Baden.
Die Landesgrenzbegehung findet alle sechs statt. Noch bis Donnerstag, 5. Juni 2025, sind die Experten unterwegs und prüfen die Landesgrenzsteine.
Auf dem Foto von links nach rechts:
Reto Fritschi, Geomatiker vom Amt für Geoinformation Schaffhausen, Landrat Dr. Kistler, Christian Werf, Leiter Vermessungsamt Landkreis Waldshut, Peter Constantin, Landesamt für Geoinformation und Landentwicklung, Felix Tenger (Gemeindepräsident Neuhaus), Dominic Böhler, Bürgermeister von Jestetten, Rudolf Schneider, Vermessungsassistent, Tobias Singer-Kühn, Vermessungsamt Landkreis Waldshut, Ralph Meile (Zoll Schweiz), Rainer Bühler, Leitung des Hauptzollamtes Singen, Frank Endraß, Zolloberamtsrat, Christoph Reifler (Zoll Schweiz).
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