Gesenkt wird die Geschwindigkeit auf einer rund fünf Kilometer langen Strecke entlang der
L 149 von Bernau-Weierle über sämtliche Ortsteile bis Bernau-Poche. Die Strecke grenzt unmittelbar an Wohngebiete an. Dadurch profitieren besonders viele Bürgerinnen und Bürger von der Maßnahme.
Möglich wurde das neue Tempolimit durch einen „Handlungsleitfaden zur Reduzierung von Motorradlärm“, den das Verkehrsministerium Baden-Württemberg 2024 erstellt hat. Zuvor gab es keine rechtliche Grundlage für Geschwindigkeitsreduzierungen zum Schutz vor Motorradlärm. Nun genügt eine zehnwöchige Verkehrszählung an Wochenenden und Feiertagen während der Motorradsaison (1. April bis 6. Oktober), bei der zwei Kriterien erfüllt sein müssen:
- Der Anteil an Motorradfahrern am gesamten Verkehrsaufkommen an den Wochenenden und Feiertagen innerhalb der Motorradsaison muss mindestens 15 Prozent betragen.
- An mindestens einem Drittel der Zähltage müssen über 600 Motorradfahrer die betroffene Stelle passieren.
Verkehrs-Staatssekretärin Elke Zimmer, die sich für Maßnahmen zur Reduzierung von Motorradlärm einsetzt, erklärt: „Motorräder auf landschaftlich reizvollen Strecken sind dann ein Problem, wenn es viele sind und vor allem, wenn sie lautstark beschleunigen. Daher haben wir für unsere Kommunen einen verkehrsrechtlichen Handlungsleitfaden zur Reduzierung von Motorradlärm erarbeitet. Das Landratsamt Waldshut hatte sich schon bei der Erarbeitung des Handlungsleitfadens engagiert beteiligt. Umso mehr freut es mich, dass das Landratsamt nun erneut Gebrauch von den Instrumenten macht. Der Landkreis zeigt, wie man so die Bevölkerung wirksam vor Motorradlärm schützen kann.“
Landrat Dr. Martin Kistler ist froh, dass seine Behörde handeln kann. Er sagt: „Wir tun mit Unterstützung des Verkehrsministeriums alles, was uns möglich ist, wissen aber, dass dies nur ein Baustein in Richtung Verkehrslärmreduzierung – gerade durch Motorräder – ist. Wichtig wäre, dass der Gesetzgeber nur noch leisere Motorräder zulässt.“
Bernaus Bürgermeister Alexander Schönemann ergänzt: „Für die Bürgerinnen und Bürger Bernaus ist das eine herausragende Entwicklung. Nach den jahrzehntelangen vergeblichen Bemühungen einer Bürgerinitiative und der Gemeinde kommen nun endlich wirksame Maßnahmen zum Schutz der Bevölkerung vor unnötigem Motorenlärm. Dafür sind wir dem Landkreis und dem Land sehr dankbar.“