Das Landratsamt hat der TransnetBW GmbH, Miteigentümerin des Umspannwerks und verantwortlich für den Transport von Strom im Höchstspannungsnetz in Baden-Württemberg, zudem weitere umfangreiche Arbeiten genehmigt. Mit ihnen soll das Umspannwerk ausgebaut und modernisiert werden. Erlaubt ist nun unter anderem der Bau mehrerer Gebäude auf dem Gelände, die Errichtung von insgesamt elf 380 kV-Portalen, eines Notstromaggregats und der notwendigen Wege-Infrastruktur.
Landrat Dr. Martin Kistler und Mitarbeiter des Umweltamts, die an der Genehmigung beteiligt waren, haben sich vor wenigen Tagen bei einem Vor-Ort-Besuch über den Stand der Arbeiten und die zukünftigen Pläne informiert.
Über das Umspannwerk
Das Umspannwerk Kühmoos hat für den Landkreis Waldshut und die Region eine besondere Bedeutung. Es sorgt dafür, dass so genannter Hochspannungsstrom (380 kV), der für den Transport von Strom über weite Strecken benötigt wird, in eine niedrigere Spannung umgewandelt wird. Das ist notwendig, damit regionale und lokale Stromversorger wie etwa die Stadtwerke den Haushalten Strom anbieten und liefern können. Außerdem kann der Strom vom Umspannwerk Kühmoos auch in die Schweiz oder nach Frankreich weitergeleitet werden und umgekehrt von dort ins deutsche Stromnetz.
Das Umspannwerk ist auch deshalb wichtig, weil es direkt an das Pumpspeicherwerk Wehr angeschlossen ist. Da dieses mit Wasserkraft betrieben wird ist es in der Lage, Strom ohne Energie zu erzeugen (Schwarzstartfähigkeit).. Das Pumpspeicherwerk ist somit ein wichtiger Bestandteil zur Sicherung der Stromversorgung in Baden-Württemberg und Deutschland.
Transnet BW und Amprion sind Eigentümer des Umspannwerks
TransnetBW betreibt in Baden-Württemberg ein Übertragungsnetz auf der Höchstspannungsebene V. Seit Januar 2025 ist die bis 2021 von der Schluchseewerk AG betriebene Anlage vollständig in den Besitz von TransnetBW und Amprion übergegangen. Die beiden Übertragungsnetzbetreiber sind gemeinschaftlich für die Ertüchtigung des Umspannwerks verantwortlich. Bis voraussichtlich 2036 sollen die Arbeiten abgeschlossen sein. Hierzu werden unter anderem die luftisolierten 380-kV-Schaltfelder durch zwei platzsparende gasisolierte Anlagen (GIS-Anlagen) ersetzt. Der nun erfolgte Genehmigungsbescheid erlaubt den Bau einer solchen Anlage von TransnetBW. Der Bau der zweiten GIS-Anlage liegt in Verantwortung von Amprion.