Aktuelle Lage (Stand Aug. 24)
In den letzten Jahren konnte sich die asiatische Tigermücke (Aedes albopictus), eigentlich in Südostasien beheimatet, über den Mittelmeerraum bis nach Deutschland ausbreiten. Dazu benötigt die Tigermücke Gunsträume, die Berechnungen zufolge, auch im Landkreis Waldshut vorkommen, hier sind die Gemeinden am Rhein besser geeinget als die Höhenlagen. Seit 2014 sind die Landkreise am Oberrhein und einzelne größere Stadträume betroffen. Seit Herbst 2023 sind einzelne Sichtungen auch im Landkreis Waldshut bestätigt. Bisher ist allerdings keine stabile Population belegt, d.h. es ist nicht klar, ob die Mücken hier überwintert haben.
Gefährdung durch die Tigermücke
Die Mücke ist erstmal überhaupt nicht gefährlicher als andere Stechmücken. Das einzige besondere ist, dass die Mücke ein sogenannter Vektor ist, d.h. dass sich einige Viren in der Mücke vermehren können. Das geschieht aber nur, wenn die Mücke vorher einen infizierten Menschen gestochen hat. Wenn es ausreichend warm ist, vermehren sich dann die Viren in dem Insekt und etwa 9 Tage später können bei der nächsten Blutmalzeit die Viren mit dem Speichel in ausreichender Menge in den Gestochenen abgegeben werden und sie oder ihn eventuell infizieren.
Aber die möglicherweise übertragbaren Krankheiten (Dengue, Chikungunya, Zika) sind alle nicht bei uns heimisch. D.h. nur von Reiserückkehrer aus den Tropen und Subtropen können die Erreger, über den Umweg durch die Mücke, auf andere übertragen werden. Das ist bisher in Deutschland nie passiert, im Ausland (Italien, Frankreich) gab es aber schon einzelne kleinere Ausbrüche über diesen Weg. Im Landkreis Waldshut hatten wir in den letzten 10 Jahren auch nur 11 bestätigte Fälle von Dengue bei Reiserückkehrern. Fälle von Chikungunya und Zika wurden in den letzten zehn Jahren im Landkreis überhaupt nicht gemeldet. Eine Ansteckung mit den Erregern hier im Landkreis ist also ein mögliches, aber sehr unwahrscheinliches Szenario.
Was kann ich tun, um die Ausbreitung der Tigermücke zu bekämpfen?
Die Tiermücke brütet bevorzugt in kleinsten Wasseransammlungen, also zum Beispiel Pfützen, Regentonnen, verstopften Regenrinnen, Astlöchern und Blumenuntersetzern. Teiche und Seen werden eher gemieden. Jeder kann zum Beispiel dafür sorgen, dass im eigenen Garten und auf dem Balkon keine Brutmöglichkeit bleibt. Hierzu kann man Wasseransammlungen auslehren, Regentonnen abdecken, etc. Allerdings sind die Eier der Tigermücke trockenresistent, können also auch längere Trockenperioden überdauern, und haften sehr fest in Oberflächen. Da auch kleine und abgelegene Stellen wie Astgabeln genutzt werden, ist eine vollständige Eliminierung von Blutmöglichkeiten faktisch unmöglich. Nur andauernder Frost unter -10°C kann die Eier im Winter abtöten.
Wie kann ich die Tigermücke erkennen?
Die Tigermücke ist auffällig schwarz-weiß gemustert. Charakteristisch sind die fünf weißen Streifen an den Hinterbeinen, das letzte Beinglied ist weiß, sowie ein weißer Streifen auf dem Kopf und Rücken. AUßerdem ist die Tigermücke sehr klein, nur ca. 3 bis 8 mm.
Wenn sie glauben eine Asiatische Tigermücke gesichtet zu haben, können Sie mit den untenstehenden Links zu Meldeseiten gelangen.
Was kann ich als Reiserückkehrer tun?
Ein oft vernachlässigter Punkt ist die Prävention durch Reiserückkehrer. So ist es sinnvoll nach der Rückkehr aus Gebieten, aus denen die Erkrankungen natürlicherweise vorkommen, sich noch 14 Tage nach der Rückkehr mit Mückenschutz vor Stichen schützen. Fall sie selbst in der Zeit noch erkranken, werden dann die Angehörigen und Nachbarn vor einer Ansteckung geschützt.
Wie kann man sich vor Mückenstichen schützen?
Die Tigermücke ist tagaktiv und bevorzugt die frühen Morgen- und Abendstunden zur Blutmahlzeit. Sie wird durch natürliche Ausdünstungen der Haut angelockt, allerdings können sie durch bestimmte Gerüche und Substanzen auch abgeschreckt werden. Mückensprays oder Salben können einen effektiven Schutz bieten. Hier ist die Wirksamkeit besonders für Produkte mit dem Wirkstoff Diethyltoluamid (DEET) beschrieben. Helle Kleidung schreckt die Mücken ab, weil sie sich auf dunkler oder bunter Kleidung besser verstecken können - lange Kleidung schützt auch durch die zusätzliche Barriere zur Haut. Zudem sind auch Sprays verfügbar, die direkt auf die Kleidung aufgebracht werden können.