Dieser Schmetterling, auch bekannt unter dem Namen Russischer Bär (Euplagia quadripunctaria), gehört zur Familie der Bärenfalter. Typisch für die Bärenfalter ist die bunte Flügelfärbung, meist in den Farben schwarz, weiß, gelb und rot. Häufig sind auch Augenflecken auf den Hinterflügeln vorhanden, bei der Spanischen Flagge in Form von schwarzen Flecken.
Die schwarze, recht stark behaarte Raupe der Spanischen Flagge frisst an verschiedenen Pflanzen z.B. an Himbeer- und Brombeerbüschen, aber auch an Greiskraut, Laubgehölzen und Wiesen-Salbei. Die Raupen schlüpfen im September und sind nachtaktiv. Im darauffolgenden Juni verpuppen sich die Raupen in ein Gespinst. Pro Jahr entwickelt der Falter lediglich eine Generation.
Der Falter hat EU- weit besondere Bedeutung im Naturschutz und ist deshalb auch geschützt. Den zwischen 26 und 30 mm große Falter kann man bei Sonnenschein im Hochsommer beispielsweise auf den Blütenständen des Wasserdosts (siehe Foto) entlang windgeschützter Waldwege entdecken. Auch bei uns im Landkreis ist der Schmetterling zu sehen, hauptsächlich zwischen Mitte Juli bis Ende August beispielsweise im Schlüchttal oder auch dem Wehratal.
Die Spanische Flagge ist eine der wenigen Tierarten, die vom Klimawandel profitieren. Die wärmeliebenden Schmetterlinge breiten sich durch die steigenden Temperaturen in Deutschland immer mehr nach Norden und in höhere Lagen aus.
[ Text: Elena Raufer ]

Quellen:
- https://www.nabu.de/tiere-und-pflanzen/insekten-und-spinnen/schmetterlinge/nachtfalter/04430.html, abgefragt am 13.05.2025.
- EBERT, G. (Hrsg.) (1997): Die Schmetterlinge Baden-Württembergs: Bd. 5. Nachtfalter III. - 575 S., Stuttgart (Ulmer).
- Regierungspräsidium Freiburg und Schwarzwaldverein (Hrsg.) (2014): „Die Wutach: Wilde Wasser – steile Schluchten“ – 493 S., Jan Thorbecke Verlag.